Moderne Energieversorgung für das Deutsche Meeresmuseum
Das Deutsche Meeresmuseum am Standort Katharinenberg in Stralsund befindet sich derzeit in einem umfassenden Umbau. Dabei werden nicht nur die Ausstellungsbereiche modernisiert, sondern auch die Energieversorgung auf den neuesten Stand gebracht: Die Stadtwerke Stralsund haben sich im Herbst 2023 erfolgreich die Ausschreibung für die Erneuerung der Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen sowie für das Energieliefer-Contracting gesichert. Mit einem innovativen Konzept tragen sie dazu bei, die Energieeffizienz des Museums erheblich zu steigern.
Ein optimiertes Anlagenkonzept für eine nachhaltige Versorgung
Ursprünglich sah das Konzept zwei Luft-Wärmepumpen für den Neubau, erdgasbefeuerte Brennwert-Kessel für den Altbau sowie separate Kältemaschinen für die Klimatisierung und Aquarientechnik vor. Die neue Lösung der Stadtwerke kombiniert zwei hochmoderne Luft-Wasser-Wärmepumpen mit zwei Brennwert-Kesseln. Die Wärmepumpen übernehmen nicht nur die Wärmeerzeugung, sondern auch die Kälteerzeugung.
Besonders innovativ ist das sogenannte 4-Leiter-System der Wärmepumpen. Es erlaubt den gleichzeitigen Betrieb von Heizen und Kühlen. Dadurch kann Abwärme aus dem Kühlkreislauf direkt in den Heizkreislauf eingespeist werden. So bleiben wertvolle Energiepotenziale im System, die in der ursprünglichen Planung ungenutzt an die Umwelt abgeführt worden wären. Jede der Wärmepumpen erreicht dabei eine Heizleistung von 219 kW und eine Kälteleistung von 149 kW – und das unabhängig von der Außentemperatur.
Ziel ist es, das Meeresmuseum so weit wie möglich mit den effizienten und umweltschonenden 4-Leiter-Wärmepumpen zu versorgen. Die Brennwert-Kessel kommen nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen und hohem Wärmebedarf unterstützend zum Einsatz. Der Einsatz von Erdgas wird dadurch deutlich minimiert.
Meilensteine der Projektrealisierung
Nach dem Zuschlag im Herbst 2023 starteten die Stadtwerke zügig mit der Umsetzung. Bereits im Juni 2024 begann die Bauphase. Im Oktober 2024 konnte die Heizungsanlage provisorisch in Betrieb genommen werden, sodass das Meeresmuseum während der Bauzeit über die neue Gaskesselanlage beheizt werden kann. Ein bemerkenswerter Erfolg zeigte sich schon hier: Selbst bei einer Vorlauftemperatur von nur 55 °C wurden die Altbau-Bereiche des Museums ausreichend mit Wärme versorgt – ein vielversprechendes Zeichen, dass auch die Versorgung des Altbaubereiches zukünftig über die 4-Leiter Wärmepumpen erfolgen kann.
Die vollständige Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für März 2025 geplant.
Foto: Deutsches Meeresmuseum, Anke Neum